Die Deutsche Herniengesellschaft hat der Chirurgischen Abteilung des Krankenhauses St. Marienwörth das Siegel „Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ verliehen. Das Haus in Trägerschaft der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz operiert derzeit bereits zwischen 250 und 300 Patienten mit Hernien pro Jahr und wird diese Zahl in Zukunft weiter ausbauen.
Unter Hernien versteht man sogenannte Eingeweidebrüche an der Bauchwand. Dazu zählen Leisten- oder Nabelbrüche, aber auch Zwerchfellbrüche, Brüche im Bereich von Operationsnarben oder zwischen Nabel und Brustbein. Dabei entsteht eine Vorwölbung nach außen, die anfangs meist sehr klein ist, sich im Lauf der Zeit aber deutlich ausprägen kann. Brüche können angeboren sein, aber auch durch eine Bindegewebsschwäche oder eine Überbeanspruchung wie beispielsweise schweres Heben entstehen.
„Die Versorgung von Hernien gehört mittlerweile zu den Routineeingriffen innerhalb einer Chirurgischen Abteilung“, erklärt Dr. Arnold Nißen, kommissarischer Chefarzt der Chirurgie am St. Marienwörth. „Dennoch erfordert sie viel Erfahrung und eine qualitativ hochwertige Operationstechnik, um Rückfälle zu vermeiden.
Deshalb hat das Krankenhaus St. Marienwörth sich entschlossen, an der Qualitätssicherungsstudie der Deutschen Herniengesellschaft teilzunehmen. Ziel einer solchen Zertifizierung ist es, die Versorgungsqualität zu verbessern und damit die Patientensicherheit zu erhöhen. Da St. Marienwörth alle Qualitätskriterien erfüllt hat, wurde ihm jetzt das Qualitätssiegel von der Fachgesellschaft verliehen.
Die Versorgung der Patienten erfolgt wann immer möglich mit minimalinvasiven Operationsverfahren, der sogenannten Schlüssellochchirurgie, die deutlich gewebeschonender für den Patienten durchgeführt werden kann. Die Technik geht dabei immer stärker weg von einer einfachen Nahtversorgung hin zum Einsatz von Kunststoffnetzen, die die Bauchwand deutlich besser stabilisieren.
„Das Qualitätssiegel im Bereich der Hernienchirurgie ist für uns nur ein erster Schritt hin auf dem Weg zu einem Hernienkompetenzzentrum“, so Dr. Matthias Bussmann, Medizinischer Vorstand der Franziskanerbrüder. „Damit gehen weitere Leistungen für die Patienten wie spezielle Sprechstunden, Möglichkeiten des ambulanten Operierens oder eine erweiterte Qualitätssicherung einher. Uns ist wichtig, hiermit eine besonders hochwertige Versorgung für die Patienten zu gewährleisten sowie eine hohe Zufriedenheit der zuweisenden Ärzte zu erreichen.“



